Gebrauchte MP3s zu verkaufen galt bisher als Ding der Unmöglichkeit. ReDigi will das ändern und bietet eine entsprechende Plattform an.
Aktuell steht der Store in einer Beta-Phase zur Verfügung. Allerdings, wie nicht anders zu erwarten war, nur für User, die US-Recht unterliegen. Aber auch da hat die RIAA schon ihre Anwälte in die Spur geschickt. ReDigi hält mit der “First Sale Doctrine“, einer Reglung aus dem Jahr 1908, dagegen. Betrachtenswert ist, wie sich ReDigi die Umsetzung der Idee vom Verkauf gebrauchter, nonphysischer Güter vorstellt.
Nach der Registrierung lädt man sich ein Programm, den sogenannten, ReDigi Music Organizer, auf den Rechner. Dieser listet alle verfügbaren MP3s aus legaler Quelle auf . Danach markiert man die Titel, welche man verkaufen möchte – unloved music heißt das bei ReDigi – und lädt diese auf einen Server. Die Titel erhalten eine individuelle ID und werden vom Rechner des Bereitstellers gelöscht. Für jeden hochgeladenen Song erhält man eine Gutschrift von 20 cent, beim tatsächlichen Verkauf gibt es abermals 12 cent. Ein Auszahlung des Betrages ist scheinbar nicht vorgesehen, dafür kann man dann andere “gebrauchte” Songs erwerben. Kosten tun diese übrigens ab 59 cent.
Hmmm … also eine Art Tauschbörse, bei der die Betreiber Bares verdienen. Bei allen Vorbehalten gegenüber der schweren Kuh auf dem Eis called Internet … ich rede von der Musikindustrie … halt ich es für nachvollziehbar, das bei denen Fragen aufkommen. Es ist ja auch nicht einfach, das Ding mit der Vervielfältigunng. Früher gab es ein Original, das ging ins Presswerk und von da kam die Kopie, in Form einer Schallplatte, an den Musikfreund. Der hatte die irgendwann über und verscherbelte den Tonträger im Second Hand Laden oder – aktueller – bei Discogs. Mit der CD wurde es schon schwieriger. Ich kenne Menschen, die aufm Pausenhof mittelgroße Unternehmen mit gebrannten CDs aufgezogen haben. Als Gegenmittel kam die Musikindustrie auf den glorreichen Gedanken mit dem Kopierschutz, woraufhin Original-CDs nicht mehr in teuren Autoradios liefen, gebrannte schon. Durch das Internet wurde sowas obsolet, Musik wurde fortan gedownloaded und die Anwälte der Musikindustrie (die ich selbst im eitel, freudigsten Sonnenschein als dunkle Gestalten sehe) frohlockten, ob der Möglichkeit zur Sammelklage. Es ging dabei immer um eins: die unerlaubte Kopie. Die hätte es auch schon zu Vinylzeiten gegeben, wenn jedermann Gegenstände hätte per Rechtsklick vervielfältigen können. Auch die GEMA-Mehrzahlung für MP3s fußt ja auf dieser Annahme, dass man eine Kopie erstellt hat … weil das Original auf dem Server des Download-Anbieters verbleibt.........................
Bosi
Anzahl der Beiträge : 323 Anmeldedatum : 31.10.10 Alter : 36 Ort : Köln
Thema: Re: ReDigi – Gebrauchthandel für MP3 Fr Nov 18 2011, 16:31